
Meinung: Bringt die kleinen Smartphones zurück!
Inhalt
- Mein Smartphone: Selbst nach einem Jahr noch nicht an 6,7 Zoll gewöhnt
- Nachhaltigkeit: Kompakte Smartphones sind besser für die Umwelt
- Mobilität: Ein kleines Handy passt bequem in die Hosentasche
- Bedienung: Einhändig ist praktischer
- Ergonomie: Keine Spätfolgen durch Handydaumen
- Fazit: Wir brauchen wieder mehr kleine Smartphones
- Kleine Smartphones: Häufig gestellte Fragen beantwortet

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Im Jahr 2025 gibt es keine aktuellen Smartphones unter 6 Zoll, dabei sind kleine Handys doch so viel praktischer. In meinem Meinungsbeitrag verrate ich, wieso ich mir ein Comeback der Mini-Smartphones wünsche – und welche Vorteile sie haben.
Zum Autor: Alex hat schon viele Smartphones getestet. Für TURN ON schreibt er seit 2023 über Technik und fühlt sich vor allem in den Bereichen Entertainment, Smartphones und Notebooks zu Hause.
Mein Smartphone: Selbst nach einem Jahr noch nicht an 6,7 Zoll gewöhnt
Vor ziemlich genau einem Jahr, in der Black Week 2024, habe ich mir mit dem Nothing Phone (2a) Plus zum ersten Mal ein Smartphone mit großem Display angeschafft. Der Bildschirm misst 6,7 Zoll in der Diagonale, das Handy selbst 16,2 × 7,6 × 0,9 Zentimeter.
Auch wenn ich mit dem Gerät grundsätzlich zufrieden bin: Nach einem Jahr habe ich mich immer noch nicht an die Größe gewöhnt. Die Statusleiste erreiche ich mit dem Daumen lediglich, wenn ich das Smartphone auf halber Höhe halte. Elemente an den Displayrändern nur, wenn ich das Handy in die andere Hand nehme und mit dem Zeigefinger der freien Hand tippe.

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Das Handy ist einfach zu groß, als dass ich es bequem bedienen könnte; und was noch viel nerviger ist, zu groß, als dass es sicher in meiner Hand liegt. Stehe ich in einer überfüllten U-Bahn inmitten lauter Menschen, reicht schon ein leichter Rempler einer anderen Person, und das Smartphone gleitet mir aus der Hand.
Die Lösung liegt nahe: Ein kleines Handy muss her. Leider sind diese rar geworden und fast vollständig vom Markt verschwunden. Das liegt unter anderem daran, dass Smartphones immer leistungsfähiger geworden sind – und besonders leistungsfähige Hardware benötigt nun einmal Platz. Das gilt insbesondere für die Kamera und den Akku. Außerdem möchten viele Menschen ein größeres Display für Videos, Spiele und Multitasking.
Und da Smartphone-Käufer verständlicherweise die bestmögliche Leistung für ihr Geld bekommen möchten, ist die Nachfrage nach kleinen Handys stetig gesunken. Heute gelten etwa das iPhone 17 (6,3 Zoll), Samsung Galaxy S25 (6,2 Zoll) und das Google Pixel 10 (6,3 Zoll) schon als klein. Die letzten relevanten Smartphones unter 6 Zoll waren das iPhone SE (4,7 Zoll) von 2022 und auf Android-Seite das Asus Zenfone 10 (5,9 Zoll) von 2023.
Ich finde, kompakte Smartphones unter 6 Zoll sind im Alltag viel praktischer als die heute üblichen 6,7-Zoll-Geräte. Im Folgenden verrate ich dir, welche Vorteile die Geräte meiner Meinung nach haben.
Welche Vorteile hat ein kleines Smartphone?
- geringerer Materialverbrauch
- preiswerter wegen geringerer Produktionskosten
- lässt sich bequem in der Hosentasche verstauen
- schnelle Einhandbedienung
- fester Halt in der Hand
- für die meisten Menschen ergonomischer
Nachhaltigkeit: Kompakte Smartphones sind besser für die Umwelt
Um kleine Handys zu produzieren, werden weniger Rohstoffe wie Metalle, Glas und Kunststoffe benötigt als bei großen Smartphones. Das schont nicht nur die natürlichen Ressourcen der Erde, sondern senkt zusätzlich auch den Energieverbrauch.
Bei der Produktion eines Smartphones sind sogenannte seltene Erden unverzichtbar. Das sind chemische Elemente mit besonderen magnetischen, optischen und katalytischen Eigenschaften, die vor allem für die Display- und Prozessortechnologie wichtig sind. Der Abbau seltener Erden belastet die Umwelt, da hierbei Chemikalien zum Einsatz kommen und unter anderem radioaktive Nebenprodukte entstehen können. Zudem sind diese Rohstoffvorkommen endlich – und manche davon bereits heute knapp.
Fazit: Wenn Hersteller mehr kleine Handys anbieten würden, würden sie weniger endliche Rohstoffe benötigen. Zumal auch andere Branchen auf den Einsatz von seltenen Erden angewiesen sind, zum Beispiel die Automobilbranche bei der E-Autoproduktion.
Mobilität: Ein kleines Handy passt bequem in die Hosentasche
Eine Sache, die mich bei meinem aktuellen Smartphone besonders stört, ist, wie sperrig sich der 6,7-Zöller in meiner Hosentasche anfühlt. Beim Treppensteigen schränkt er die Bewegungsfreiheit ein und beim Sitzen drückt das Handy gegen meinen Oberschenkel.
Bei einer meiner Hosen passt das Smartphone nicht einmal komplett in die Hosentasche, sondern ragt oben heraus. So kann das teure Gerät im Worst Case gut und gern aus der Tasche herausrutschen, zum Beispiel beim Aufstehen.

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Fazit: Je kleiner ein Smartphone, desto praktischer. Egal, ob du es in der Hosentasche oder im Rucksack verstaust, es findet überall Platz. Weiterer Pluspunkt: Ein kleines Handy ragt nicht halb aus der Tasche heraus und lädt Diebe nicht zum schnellen Zugreifen ein.
Bedienung: Einhändig ist praktischer
Ich habe es eingangs bereits beschrieben: Mein privates 6,7-Zoll-Smartphone lässt sich mit einer Hand nicht gut bedienen: Das obere Bildschirmviertel erreiche ich mit meinem Daumen nur, wenn ich das Handy weiter oben halte – dann liegt es allerdings nicht mehr sicher in meiner Hand, da die Stütze des Handballens am unteren Gehäuserand wegfällt. Elemente am linken Displayrand erreiche ich mit dem Daumen gar nicht, sondern muss mein Smartphone kurzzeitig beidhändig bedienen.
In einigen Alltagssituationen nervt das. Ich möchte auf dem Nachhauseweg vom Supermarkt nicht erst meine Einkaufstasche abstellen, um zum Beispiel nur kurz nach einem bestimmten Lied zu suchen. Ja, im Zweifel bieten die meisten modernen Smartphones auch eine Sprachsuche, für die du nur kurz auf das Mikrofonsymbol zu tippen brauchst. Nur befindet sich dieses Symbol in vielen Apps direkt neben der Suchleiste: im oberen Teil des Displays.
Ganz anders verhält es sich mit kleinen Smartphones wie dem iPhone 12 mini. Auf dem folgenden Foto erkennst du das Verhältnis zwischen meinem Daumen und dem 5,4 Zoll großen Display. Ohne den Finger zu überstrecken, erreiche ich das obere Viertel des Bildschirms.

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Fazit: Natürlich könnte ich mein Smartphone einfach beidhändig bedienen, das mag sein. Im Alltag ist das nur nicht immer praktisch. Das bestätigt auch mein zweites oben beschriebenes Szenario in der prall gefüllten U-Bahn. Inmitten einer dicht gedrängten Menschenmasse hast du nicht genug Platz, um dein Handy beidhändig zu bedienen, da du dafür die Ellenbogen ausfahren musst. Dieses Problem kenne ich sonst auch aus dem Fußballstadion, von Konzerten und sogar aus Shopping-Malls.
Ergonomie: Keine Spätfolgen durch Handydaumen
Je größer das Smartphone-Display, desto weiter musst du deinen Daumen strecken. Das kann bei intensiver Nutzung zu einer schmerzhaften Überdehnung des Daumens führen. Dieses Phänomen ist auch als „Handydaumen“ oder „WhatsAppitis“ bekannt. Ein solcher Handydaumen kann unter Umständen sogar eine Arthrose fördern.
Du kannst dem Handydaumen vorbeugen, indem du dein Smartphone beidhändig oder mit dem Zeigefinger bedienst. Doch wie ich bereits erläutert habe, ist das nicht immer alltagstauglich. Die beste Lösung wäre es, sich ein Smartphone mit der passenden Displaygröße zuzulegen. Da Smartphones heutzutage aber nicht weniger als 6,2 Zoll in der Diagonale messen, ist eine ergonomische Einhandbedienung nicht für jeden gewährleistet – sondern eben nur für Personen mit entsprechend großen Händen.
Fazit: Ein Smartphone ist meiner Meinung nach ein Alltagsgerät, das für alle gleich gut zugänglich sein sollte. Deswegen sollten Smartphones nicht nur in unterschiedlichen Preisklassen, sondern auch in unterschiedlichen Größen verfügbar sein.
Fazit: Wir brauchen wieder mehr kleine Smartphones
Für die allermeisten Personen sind kleine Smartphones im Alltag praktischer. Das soll keineswegs den Nutzen von größeren Handys infrage stellen, denn große Smartphones bieten auch viele Vorteile: Produktives Arbeiten, Gaming und das Anschauen von Videos klappen auf einem großen Display besser. Und Personen mit großen Händen können durchaus auch einen 6,7-Zöller einhändig bedienen.

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Für Personen mit kleineren Händen und Nutzer, die ihr Smartphone nicht als Laptop- oder Konsolenersatz verwenden, ist ein kompaktes Handy meiner Meinung nach viel besser geeignet. Deswegen wünsche ich mir von den Herstellern: Bringt die Mini-Smartphones zurück! Gerade mit Blick auf den geringeren Materialverbrauch sollten Smartphone-Hersteller in ihren zukünftigen Line-ups auch Modelle unter 6 Zoll anbieten. Davon profitiert die Umwelt – und aufgrund der niedrigeren Preise auch die Verbraucher, die kein XL-Gerät benötigen.
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