
Nothing Phone (3) im Test: Flaggschiff oder Segelboot?
Inhalt
- Fazit zum Test des Nothing Phone (3)
- Nothing Phone (3) im Test: Die wichtigsten Infos zum Gerät
- So habe ich das Nothing Phone (3) getestet
- Design: Flaschendrehen mit 489 Micro-LEDs
- Display: Schönes OLED-Display mit 120 Hertz
- Ausstattung & Software: Gewohnt cooler Look mit neuen Features
- Kamera-Set-up: Überzeugt
- Performance: Gut im Alltag, doch die Benchmarks enttäuschen
- Akku: Lädt von 0 auf 100 Prozent in unter einer Stunde
- Zusammenfassung zum Test des Nothing Phone (3): Zum Flaggschiff reicht es noch nicht ganz
- Alternativen mit guten Testergebnissen zum Nothing Phone (3)
- Nothing Phone (3): Häufig gestellte Fragen beantwortet

TURN ON
Ob das Nothing Phone (3) wirklich das erste Flaggschiff des Herstellers ist – oder ob wir diesem Anspruch den Wind aus den Segeln nehmen müssen, erfährst du in meinem Praxistest.
Zum Autor: Alex hat bereits das Nothing Phone (2a) Plus und das Nothing Phone (3a) Pro für TURN ON getestet, auch privat nutzt er ein Nothing-Smartphone. Seit 2023 schreibt er für TURN ON über Technik und fühlt sich vor allem in den Bereichen Entertainment, Smartphones und Notebooks zu Hause.
Fazit zum Test des Nothing Phone (3)
Das Nothing Phone (3) hat mich insgesamt überzeugt. Es punktet vor allem mit seinem erneut einzigartigen Design samt komplett neu aufgesetzter Glyph-Matrix. Auch die sehr gute Kamera und die individualisierbare Software überzeugen. Doch die Ansprüche an ein echtes Flaggschiff erfüllt das Handy aus meiner Sicht nicht ganz. Das liegt vor allem an den teilweise unausgereiften KI-Funktionen und mittelmäßigen Leistungs-Benchmarks. Mit anderen Smartphone-Flaggschiffen wie dem Samsung Galaxy S25 Ultra kann das Nothing Phone (3) nicht mithalten. Trotzdem hat es einiges zu bieten.
Vorteile und Nachteile des Nothing Phone (3)
Vorteile
- ausgefallenes Design
- neue Glyph-Matrix mit vielen Funktionen und Mini-Games
- Software Nothing OS 3.5 mit vielen Personalisierungsmöglichkeiten
- sehr gute Kamera
- lange Akkulaufzeit & kurze Ladezeit
Nachteile
- nur USB-C 2.0
- Leistungs-Benchmarks enttäuschen hinsichtlich Flaggschiffanspruch
- einige KI-Funktionen wirken unausgereift
Nothing Phone (3) im Test: Die wichtigsten Infos zum Gerät
Das Nothing Phone (3) ist das erste Modell, das der Hersteller als Flaggschiff bezeichnet. Mit leistungsstarker Hardware, Triple-Kamera und gewohnt ausgefallenem Design soll es ganz oben mitspielen und den Platzhirschen um Apple, Samsung und Google Konkurrenz machen. Ich habe das Nothing Phone (3) einige Tage lang getestet. Ob das Smartphone den Ansprüchen an ein Flaggschiff gerecht wird und für wen sich das Nothing Phone (3) am besten eignet, verrate ich in meinem Praxistest.
Nothing Phone (3): Technische Daten
- Display: 6,67 Zoll, 2.800 × 1.260 Pixel, flexibles AMOLED, adaptive 120 Hz, max. 4.500 Nits
- Prozessor: Snapdragon 8s Gen 4
- Arbeitsspeicher: 12 GB
- Rückkameras: 50-MP-Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung, 50-MP-Periskop-Telekamera mit optischer Bildstabilisierung und 3-fachem optischen Zoom, 50-MP-Ultraweitwinkelkamera
- Selfiekamera: 50-MP-Frontkamera
- Speicherplatz: 256 GB
- Anschlüsse: USB-C 2.0
- Betriebssystem: Android 15 (Nothing OS 3.5)
- Akkukapazität: 5.150 mAh
- Gewicht: 218 g
So habe ich das Nothing Phone (3) getestet
Ich habe das Nothing Phone (3) im Hamburger TURN ON Studio, bei mir zu Hause und unterwegs in Hamburg ausprobiert. Mein Fokus lag vor allem auf der neuen Glyph-Matrix, den KI-Funktionen und auf der generellen Leistungsfähigkeit des Smartphones im Alltag. Einige geräteübergreifende Funktionen, die sich zum Testzeitpunkt auf das Nothing-Ökosystem beschränkten, habe ich mit dem Phone (3) und meinem privaten Phone (2a) Plus getestet. Außerdem habe ich einige Benchmark-Tests durchgeführt, deren Ergebnisse in meine Bewertung einfließen.
Das Testgerät ist eine Leihgabe des Herstellers. Weder Nothing noch MediaMarkt haben auf meinen redaktionellen Praxistest Einfluss genommen.
Im Folgenden erfährst du meine Eindrücke vom Nothing Phone (3).

TURN ON
Design: Flaschendrehen mit 489 Micro-LEDs
Das futuristische Design der Nothing-Smartphones ist das Alleinstellungsmerkmal des Herstellers. Diese Handys stechen stets aus der Masse hervor. Da ist das Nothing Phone (3) keine Ausnahme.
Nothing setzt auch beim selbsternannten Flaggschiffmodell auf eine durchsichtige Glasrückseite, die den Blick auf die Hauptplatine des Geräts freigibt. Das verwendete Gorilla Glass Victus von Corning ist zwar kratzbeständig, jedoch anfällig für Fingerabdrücke. Dankenswerterweise liefert Nothing eine transparente Schutzhülle mit. Der Rahmen besteht aus hochwertigem Aluminium. Dank IP68-Zertifizierung ist das Phone (3) wasser- sowie staubdicht.
Die Kameralinsen sind asymmetrisch angeordnet. Das Teleobjektiv sitzt in der linken oberen Ecke der Rückseite. Etwas versetzt darunter befinden sich nebeneinander die Ultraweitwinkel- sowie die Hauptkamera. Das rote Quadrat zwischen den Weitwinkellinsen leuchtet auf, wenn du mit dem Smartphone eine Video- oder Audioaufnahme startest. Mir persönlich gefällt die neue Anordnung der Kameralinsen nicht. Sie wirkt auf mich ein bisschen wie Anderssein um des Andersseins willen. Dabei hat das Phone (3) doch schon genug ausgefallene Designelemente.

TURN ON
Das auffälligste Designelement ist die brandneue Glyph-Matrix: ein kleines, rundes Digitaldisplay in der rechten oberen Ecke der Rückseite, das von 489 Micro-LEDs beleuchtet wird. Die Glyph-Matrix zeigt Benachrichtigungen aus Apps an, die du in den Einstellungen festlegen und individuell für jede App programmieren kannst.

Nothing/Screenshot: TURN ON
Erhältst du eine Benachrichtigung, erscheint auf dem Display deine festgelegte Animation, die sowohl starr als auch beweglich sein kann. Außerdem zeigt der Glyph die Uhrzeit, den Akkustand, die Lautstärke und die Position der Sonne an deinem aktuellen Standort an. Um zwischen den Anzeigen hin und her zu schalten, drückst du einfach kurz auf den Glyph-Button, der sich mittig rechts auf der Rückseite befindet.
Mit den sogenannten Glyph Toys stehen dir eine Reihe von Minispielen auf dem Glyph-Display zur Verfügung, die du durch längeres Drücken des Glyph-Buttons startest:
- Flaschendrehen: Durch längeres Drücken des Glyph-Buttons fängt eine animierte Flasche an, sich zu drehen.
- Magic 8-Ball: Wenn du das Handy schüttelst, gibt dir eine animierte Billardkugel Zufallsantworten auf deine Fragen wie „Yes“, „No“, „It is time“ oder „100 ד.
- Schere, Stein, Papier: Durch längeres Drücken des Glyph-Buttons erscheint ein 3-sekündiger Countdown, bevor die animierte Hand ihre Wahl preisgibt.
Die Glyph-Matrix bietet außerdem eine Stoppuhr und eine Wasserwaage, mit der du die horizontale oder vertikale Ausrichtung eines Objekts prüfen kannst. So kannst du zum Beispiel testen, ob dein Tisch gerade steht. Allerdings handelt es sich dabei eher um eine Spielerei – von ernsthaften Handwerksarbeiten mit der Nothing-Wasserwaage rate ich ab.
Auf den folgenden Fotos erkennst du einige der beschriebenen Glyph-Funktionen sowie den Glyph-Button, auf den ich mit dem Finger zeige. Zum Zeitpunkt des Fotoshootings standen leider noch nicht alle Tools zur Verfügung, einige wurden erst später per Update nachgeliefert.
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Die Glyph-Matrix bietet zudem einen Selfie-Spiegel: Damit kannst du dich in Umrissen auf dem kleinen Display sehen – und dann ein Selfie mit der Rückkamera aufnehmen. Mehr über diese Funktion erfährst du im Kapitel zur Kamera.
Display: Schönes OLED-Display mit 120 Hertz
Das 6,67 Zoll große AMOLED-Display löst mit 2.800 × 1.260 Pixeln auf und bietet eine adaptive Bildwiederholrate von 60-120 Hertz. Mit 460 ppi (Pixel pro Inch/Zoll) bietet es eine hervorragende Schärfe. Zudem unterstützt der Bildschirm die HDR-Formate HDR10+, HDR10 und HLG.
Mein persönlicher Eindruck vom Display ist sehr gut. Bei der Wiedergabe von HDR-Videos punktet das Phone (3) mit satten Farben und starken Kontrasten. Das Scrollen durch Apps und Websites ist bei dynamischer Bildwiederholrate smooth, bei festen 120 Hertz butterweich. Bis hierhin erfüllt das Display all meine Erwartungen.

TURN ON
Die Spitzenhelligkeit der hellsten HDR-Bildausschnitte beziffert Nothing mit 4.500 Nits. Im Testlabor bei Computer Bild (08/2025) erreicht das Display bei automatischer Helligkeit allerdings nur 1.548 Nits. Auch wenn mich die hohe Abweichung der Testmessung von der Herstellerangabe negativ überrascht, muss auch gesagt werden: Die Displayhelligkeit ist trotzdem sehr hoch, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung sind alle Inhalte gut ablesbar.
Der Bildschirm ist mit Corning Gorilla Glass 7i vor Kratzern und Rissen geschützt. Zudem bringt Nothing ab Werk eine Schutzfolie auf dem Display an.
Ausstattung & Software: Gewohnt cooler Look mit neuen Features
Mit 5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 6.0, NFC sowie Dual-SIM und eSIM ist das Nothing Phone (3) auf dem allerneuesten Stand, was die Konnektivität betrifft. Anders sieht es beim Kabelanschluss zum Aufladen und Übertragen von Dateien auf den PC aus: Hier setzt der Hersteller auf einen lahmen USB-C-2.0-Port, der selbst in der Mittelklasse längst ausgedient hat. Bei einem richtigen Flaggschiff erwarte ich den 3.2-Standard.
Das Phone (3) gibt es in zwei Speichervarianten:
Einen Steckplatz für eine microSD-Karte gibt es nicht, du kannst den Speicher also nicht erweitern.
Unter dem Display befindet sich ein Fingerabdrucksensor, der während meines Tests tadellos funktioniert. Zwei symmetrische Stereolautsprecher auf der Unter- und Oberseite des Rahmens sorgen für eine hohe Lautstärke für ein Smartphone. Durch die Anordnung der Speaker strahlt der Sound nicht nur in eine Richtung ab. Im Test gefiel mir das vor allem beim Videogucken im Querformat sehr gut.

TURN ON
Die Software Nothing OS 3.5 basiert auf Android 15 und erhält Updates bis Android 20. Sicherheitspatches liefert Nothing bis zum Jahr 2032. Damit nähert sich der Hersteller dem siebenjährigen Update-Versprechen von Branchenprimus Samsung an.
Die Benutzeroberfläche Dot Engine bietet ein einzigartiges Design: App-Icons, Widgets, Shortcuts und Schriftarten lassen sich personalisieren. Auch viele Drittanbieter-Apps haben Icons im Nothing-Look. Ich persönlich bin Fan der Dot Engine. Wenn du dich nicht mit dem futuristischen Stil anfreunden kannst, wechselst du einfach zur Standardoberfläche von Android.
Ein Highlight von Nothing OS 3.5 ist das Tool Shared Widgets, mit dem du Fotos und Chatnachrichten mit anderen Nothing-Phone-Nutzern teilen kannst. Nachrichten erscheinen dann in einem Widget auf dem Home-Screen deines Freundes. Ähnliche Tools gibt es bereits in App-Form von Drittanbietern, doch Nothing integriert das Feature direkt in die eigene Software. Bei dem Tool handelt es sich um eine Beta, die ausschließlich für Nothing Phones verfügbar ist. Ob der Hersteller die Shared Widgets auf andere Android-Geräte ausweitet, ist nicht bekannt.
Ein weiteres Highlight ist der Smart Drawer – eine Funktion, die alle Apps aus dem App-Menü mithilfe von KI kategorisiert und in Gruppen einteilt. Damit findest du Apps auf einen Blick, ohne dass du die Suchfunktion nutzen musst.
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Essential Space & Intelligence-Toolkit: Nothing hat den Essential Space verbessert
Der Essential Space ist ein KI-basierter Planungs- und Organisationsassistent. Über den Essential Key unterhalb des Powerbuttons kannst du zum Beispiel Screenshots mit schriftlichen Notizen und Sprachnotizen versehen, die die KI anschließend auswertet. Die wesentlichen Funktionen sowie den angedachten Nutzen des Essential Space habe ich vor Kurzem in meinem TURN ON Test des Nothing Phone (3a) Pro getestet und beschrieben. Über diesen Link gelangst du direkt zu dem Kapitel, das das Feature beschreibt und das zudem mit diversen Screenshots aus der App illustriert ist.
Einer meiner wesentlichen Kritikpunkte war damals die Platzierung des Essential Keys – leider hat sich daran beim Nothing Phone (3) nichts geändert. Die Taste sitzt immer noch rechts, mittig auf dem Rahmen, wo man das Smartphone normalerweise festhält. Diese Taste nicht versehentlich zu drücken, erfordert leider Eingewöhnungszeit. Meinen zweiten großen Kritikpunkt hat Nothing hingegen ausgemerzt: Die KI-Spracherkennung für Sprachnotizen funktioniert jetzt wesentlich besser – auf Englisch und auf Deutsch.
ChatGPT-Nutzer dürfen sich ebenfalls freuen, denn Nothing integriert ChatGPT direkt in den KI-Werkzeugkasten Intelligence-Toolkit. Auch die App ist auf dem Smartphone bereits vorinstalliert. So lässt sich die kostenfreie Basisversion direkt nutzen, du kannst dich aber auch mit deinem bestehenden ChatGPT-Konto anmelden.
Im Folgenden erfährst du mehr über die weiteren neuen KI-Tools des Intelligence-Toolkit – und wie ich sie auf einer Skala von 0 bis 5 Punkten bewerte:
- Wallpaper Studio: Die KI erstellt ein Hintergrundbild in verschiedenen Kunst- und Grafikstilen (Himmel, Stillleben, Tinte, Gemälde etc.), wobei du die KI immer zwei Stile mixen lässt. Die Ergebnisse hauen mich ehrlich gesagt nicht vom Hocker. 3 von 5 Punkten.
- Essential News Widget: In einer täglichen Audiodatei fasst eine KI-Stimme die wichtigsten Nachrichten des Tages zusammen – mit „kontextuellem Witz“, so der Beschreibungstext. Du kannst dabei die Themenbereiche selbst festlegen (Allgemein, Business, Sport etc.). Das Tool funktioniert zum Testzeitpunkt nur auf Englisch und der KI-Sprecher gibt nicht immer eine Quelle zu seinen Nachrichten an. Den „kontextuellen Witz“ finde ich bei Nachrichten zum Weltgeschehen prinzipiell fragwürdig. Das Risiko, dass die KI hier moralisch über die Stränge schlägt, ist hoch. Immerhin hat sich die KI während meines Tests keinen solchen Fauxpas geleistet. 1 von 5 Punkten.
- Essential Recorder: Das Tool soll Meetings aufzeichnen und anschließend von KI zusammenfassen oder transkribieren lassen. Dabei verspricht Nothing, dass die KI auch mehrere Sprecher unterscheiden kann. Hierfür stehen dir im Monat 300 Freiminuten zur Verfügung. Ausprobieren konnte ich das Tool nicht, da meine Minuten angeblich schon vor der Ersteinrichtung aufgebraucht waren. Ich vermute einen Softwarefehler, der leider auch nach zwischenzeitlichen Updates nicht behoben wurde. 0 von 5 Punkten.
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Kamera-Set-up: Überzeugt
Die Triple-Kamera auf der Rückseite des Nothing Phone (3) setzt sich aus den folgenden Linsen zusammen:
- 50-MP-Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung
- 50-MP-Periskop-Telekamera mit optischer Bildstabilisierung und 3-fachem optischen Zoom
- 50-MP-Ultraweitwinkelkamera
Ich habe die Kamera morgens in einem Einkaufzentrum in Hamburg ausprobiert, kurz vor Beginn der Stoßzeit. In dem hell beleuchteten Innenraum gefällt mir das Kamera-Set-up durchweg sehr gut. Die Hauptkamera liefert schöne, dynamische Fotos mit natürlichen Farben und vielen Details. Standardmäßig verwendet sie Pixel-Binning und knipst Fotos mit 12,5 Megapixeln. In den Kameraeinstellungen findest du die Option für die vollen 50 Megapixel.
Meine Testaufnahmen mit der Ultraweitwinkellinse überzeugen mich ebenfalls mit ihrer Farbwiedergabe und Dynamik. Die Detailabstufungen finde ich auf den ersten Blick sehr gut. Doch schon bei geringer Vergrößerung wirken Objekte etwas überzeichnet. Insgesamt gefällt mir aber auch die Ultraweitwinkellinse sehr gut.
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Die Periskop-Telekamera bietet einen dreifachen optischen Zoom und ist auch für Makroaufnahmen geeignet. Im Makromodus der Kamera-App kannst du zudem Aufnahmen mit einem sechsfachen digitalen Zoom machen.
In der folgenden Slideshow siehst du meine Testaufnahmen einer Pflanze:
- mit der Hauptkamera ohne Zoom (erstes Bild)
- im Makromodus mit dem dreifachen optischen Zoom der Telekamera (zweites Bild)
- im Makromodus mit dem sechsfachen digitalen Zoom der Hauptkamera (drittes Bild)
Meine Testaufnahmen gefallen mir alle gut. Die feinen Härchen der Pflanze kommen mit dem optischen Zoom der Telekamera am besten zur Geltung. Doch auch der digitale Sechsfach-Zoom überzeugt mich vollkommen.

TURN ON
Mit dem Nothing Phone (3) kannst du auch mit der Rückkamera ein Selfie schießen. Das funktioniert mithilfe des Glyph-Spiegels für die Glyph-Matrix: Darin kannst du dich in Umrissen erkennen und so positionieren. Das sieht dann aus wie auf dem folgenden Foto.

TURN ON
Das Feature überzeugt mich in der Praxis aber nicht wirklich. Der Spiegel hilft zwar, dich richtig vor der Kamera in Position zu bringen. Aber deine Mimik ist auf der Digitalanzeige natürlich nicht erkennbar. In dunklen Innenräumen hat der Glyph zudem Probleme mit Schatten und zeigt statt deines Umrisses nur noch Matsch. Mein Fazit: Schicke Selfies knipst du am besten mit der Frontkamera. Sie löst ebenfalls mit satten 50 Megapixeln auf – genau wie die Rückkamera.
Tipp: Wenn du auf der Suche nach einem Smartphone bist, das herausragende Fotos knipst, kann ich dir unsere Auswahl der besten Handykameras empfehlen.
Performance: Gut im Alltag, doch die Benchmarks enttäuschen
Im Inneren des Nothing Phone (3) taktet der leistungsstarke Prozessor Snapdragon 8s Gen 4, der bei meinem Testgerät von 12 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. In der Ausführung mit 512 GB Speicher erhöht sich der Arbeitsspeicher auf 16 GB. Dank RAM-Boost lässt sich der Arbeitsspeicher kurzzeitig um 8 GB erhöhen.
Um die Leistung des Phone (3) zu ermitteln, verwende ich auf meinem Testgerät den Benchmark-Test Work 3.0 Performance sowie den Stresstest Wild Life Extreme. Im Anschluss vergleiche ich die ermittelten Benchmarks des Flaggschiffanwärters mit den Benchmarks des aktuellen Samsung-Flaggschiffs Galaxy S25 Ultra und des Xiaomi 15. Beide Vergleichsgeräte gehören preislich zur Oberklasse.
Benchmark-Test Work 3.0 Performance
Der Benchmark-Test Work 3.0 Performance von PCMark misst den Akkuverbrauch, die Betriebstemperatur sowie die Prozessortaktung. Aus den Ergebnissen errechnet die Software einen Score, mit dem man Smartphones miteinander vergleichen kann. Um den Benchmark zu ermitteln, werden Video-, Text- und Fotobearbeitungstests sowie Webbrowsing- und Datenverarbeitungs-Tests auf dem Gerät ausgeführt.

PCMark for Android/Screenshot & Collage: TURN ON
Im Work-3.0-Performance-Test erzielt das Nothing Phone (3) einen Score von 13.098 Punkten. Damit liegt mein Testgerät weit abgeschlagen hinter den beiden Referenzgeräten:
- Das Samsung Galaxy S25 Ultra (zum TURN ON Test) erzielt im selben Benchmark-Test 20.486 Punkte.
- Das Xiaomi 15 (zum TURN ON Test) schafft in diesem Benchmark-Test 17.765 Punkte.
Irritiert von der extrem hohen Differenz führe ich den Test ein paar Tage später erneut durch, doch auch dann reicht es nur für 13.248 Punkte.
Um das Nothing Phone (3) auch im Vergleich zu Mittelklasse-Smartphones einzuordnen:
- Das Samsung Galaxy A56 (zum TURN ON Test) erzielt 14.048 Punkte.
- Das Xiaomi Redmi Note 14+ Pro (zum TURN ON Test) kommt auf 13.251 Punkte.
Erstes Benchmark-Fazit: Es scheint, als hätte sich Nothing mit seiner Flaggschiff-Ansage zum Phone (3) etwas übernommen.
Benchmark-Test Wild Life Extreme
Der Benchmark-Test Wild Life Extreme von 3DMark überprüft, wie sich Leistung, Temperatur und Stromverbrauch eines Handys während einer längeren hohen Auslastung verhalten. In 20 Minuten macht der Test 20 Durchläufe und ermittelt dabei die Leistungsstabilität und die Höchsttemperatur.

3DMark/Screenshot & Collage: TURN ON
Im besten Durchlauf erzielt mein Testgerät einen durchaus ordentlichen Score von 4.389 Punkten, im schlechtesten 2.823 Punkte. Das ergibt eine Leistungsstabilität von 64,3 Prozent. Während des gesamten Tests verbraucht das Smartphone nur 11 Prozent Akku und erwärmt sich auf maximal 45 Grad Celsius – das ist für ein Smartphone leider sehr heiß. Allerdings ist auch dieser Benchmark ein gutes Stück vom Samsung Galaxy S25 Ultra (6.575 Punkte) und vom Xiaomi 15 (6.189 Punkte) entfernt.
Zweites Benchmark-Fazit: Die Ergebnisse der synthetischen Tests enttäuschen mich. Denn im Alltagsgebrauch beim Multitasking mit mehreren Apps, dem Laden größerer Websites und auch beim Zocken hat mich das Nothing Phone (3) eigentlich überzeugt. Das Game „PUBG Mobile“ lief auf hohen Grafikeinstellungen flüssig und sah auch dank aktivem HDR super aus, auf mittleren Grafikeinstellungen mit 120-Hertz-Bildwiederholrate ebenso.
Akku: Lädt von 0 auf 100 Prozent in unter einer Stunde
Der Akku des Nothing Phone (3) bietet eine hohe Kapazität von 5.150 mAh. Im Battery-Life-Test von PCMark schafft mein Testgerät eine lange Akkulaufzeit von 17 Stunden und 42 Minuten, bis der Akkustand bei simuliertem Alltagsgebrauch von 100 auf 20 Prozent gesunken ist. Damit übertrifft das Smartphone das teurere Samsung Galaxy S25 Ultra, das im selben Benchmark-Test Anfang 2025 nur 14 Stunden und 35 Minuten durchhält. Das Xiaomi 15 liegt mit eindrucksvollen 21 Stunden und 26 Minuten allerdings meilenweit vorn. Nichtsdestotrotz ist die Akkulaufzeit des Nothing Phone (3) gut.

TURN ON/KI-Grafik
Ich habe mein Testgerät einmal vollständig aufgeladen. Eine komplette Ladung von 0 auf 100 Prozent dauerte mit einem 45-Watt-Netzteil exakt 56 Minuten – das ist ein sehr guter Wert. Laut Nothing unterstützt das Phone (3) alle gängigen Schnellladeprotokolle und kann sogar mit bis zu 65 Watt aufgeladen werden. Damit dürfte der Ladevorgang noch einmal zügiger ablaufen. Zudem lässt sich das Handy auch kabellos mit bis zu 15 Watt aufladen.
Schön: Das Nothing Phone (3) bietet kabelloses sowie kabelgebundenes Reverse-Charging mit 5 beziehungsweise 7,5 Watt. Du kannst das Handy also als Powerbank für andere Geräte verwenden und damit zum Beispiel deinen Bluetooth-Kopfhörern eine kleine Notfallladung spendieren.
Zusammenfassung zum Test des Nothing Phone (3): Zum Flaggschiff reicht es noch nicht ganz
Das Nothing Phone (3) ist insgesamt ein sehr gutes Smartphone. Mit dem erneut ausgefallenen Design und der komplett überarbeiteten Glyph-Matrix untermauert der Hersteller seinen USP, etwas andere Handys zu bauen. Die Ansprüche an ein echtes Flaggschiff erfüllt das Handy allerdings nicht ganz.

TURN ON
Mir persönlich gefällt das neue Design bis auf wenige Ausnahmen gut, die Glyph-Matrix punktet mit einer Vielzahl an neuen Funktionen und spaßigen Mini-Games. Auch die Software Nothing OS 3.5 kann mich mit praktischen Neuerungen wie dem Smart Drawer und netten Gimmicks wie den Shared Widgets überzeugen. Die Kamera, das schöne OLED-Display sowie die lange Akkulaufzeit und kurze Aufladezeit geben ebenfalls kaum Anlass zu meckern.
Auf der Mängelliste steht für mich der eines Flaggschiffs unwürdige USB-C-2.0-Anschluss. Auch mit den KI-Funktionen holt mich das Nothing-Smartphone nicht ab. Wobei zumindest der Organisationsassistent Essential Space dank verbesserter Spracherkennung nun wirklich brauchbar ist. Die Benchmark-Ergebnisse lassen mich allerdings bezweifeln, ob es sich beim Phone (3) leistungstechnisch wirklich um ein Flaggschiff handelt. Diesbezüglich möchte ich aber noch einmal klarstellen, dass die Performance des Handys im Alltag und beim Gaming trotzdem gut ausfällt.
Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten
Alternativen mit guten Testergebnissen zum Nothing Phone (3)
- Das Samsung Galaxy S25 ähnelt dem Nothing Phone (3) in der Ausstattung, der Leistungsfähigkeit und dem Kamera-Set-up. Auch preislich liegen beide in etwa auf dem gleichen Niveau. Notebookcheck (03/2025) bewertet das Handy mit „sehr gut“ (89 Prozent) und vergibt einen Top-Rated-Award.
- Wenn dir der nischige Charakter des Nothing Phone (3) zusagt, ist das OnePlus 13 eine sehr gute Alternative. Das Design ist im direkten Vergleich zwar langweilig konservativ, dafür übertrumpft das OnePlus 13 das Nothing-Handy mit seinem tollen Kamera-Set-up, der Leistungsfähigkeit des Snapdragon 8 Elite und mit seiner sehr langen Akkulaufzeit von über 22 Stunden. Bei Notebookcheck (12/2024) gibt es dafür die Note „sehr gut“ (88 Prozent) und ebenfalls einen Top-Rated-Award.
- Möchtest du lieber etwas weniger Geld investieren, ist das Nothing Phone (3a) Pro eine gute Wahl. Es punktet ebenfalls mit einem ausgefallenen Design, bietet aber noch das alte Glyph-Interface bestehend aus drei LED-Streifen. Bei der Akkulaufzeit übertrifft es das Phone (3) sogar. Im TURN ON Test des Nothing Phone (3a) Pro vergebe ich 4 von 5 Punkten.

Nothing Phone (3a) Pro im Test: So gut ist Nothings neues Mittelklasse-Flaggschiff
Das Nothing Phone (3a) Pro ist das neue Mittelklasse-Flaggschiff des Herstellers aus London. Ob das Smartphone neben seiner außergewöhnlichen Optik auch mit Leistung überzeugen kann, erfährst du in meinem Test.
Mehr erfahren über Nothing Phone (3a) Pro im Test: So gut ist Nothings neues Mittelklasse-FlaggschiffWeitere gute Alternativen entdeckst du in unserer Auswahl der besten Smartphones. Für preisbewusste Käufer lohnt sich ein Blick in unseren Beitrag über die besten Preis-Leistungs-Handys.
Nothing Phone (3): Häufig gestellte Fragen beantwortet
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