
Sony WH-1000XM6 im Test: Ist das der Over-Ear mit dem besten ANC auf dem Markt?
Inhalt
- Fazit zum Test des Sony WH-1000XM6
- Sony WH-1000XM6 im Test: Die wichtigsten Infos zum Gerät
- So habe ich den Sony WH-1000XM6 getestet
- Design: Schick & bequem, aber auf Dauer zu hoher Anpressdruck
- Bedienung: Einfache Steuerung und umfangreiche App
- Klang: Super Sound mit viel Bass
- ANC & Transparenzmodus: Die Geräuschunterdrückung übertrifft meine Erwartungen
- Akkulaufzeit: Doppelt so lang wie vom Hersteller angegeben
- Zusammenfassung zum Test des Sony WH-1000XM6: Mit diesem ANC müssen sich andere Kopfhörer messen
- Alternativen zum Sony WH-1000XM6 – alle mit guten Testergebnissen
- Sony WH-1000XM6 im Test: Häufige Fragen beantwortet

TURN ON
Ob Sony seinen Status als ANC-Marktführer mit dem Over-Ear-Kopfhörer WH-1000XM6 aufrechterhalten kann, erfährst du in meinem Praxistest.
Zum Autor: Alex hat in der Vergangenheit Radiobeiträge und Podcasts produziert und sich dabei intensiv mit Audiotechnologien beschäftigt. Für TURN ON schreibt er seit 2023 über Technik und fühlt sich vor allem in den Bereichen Entertainment, Smartphones und Notebooks zu Hause.
Fazit zum Test des Sony WH-1000XM6
Der Sony WH-1000XM6 ist ein herausragender Noise-Cancelling-Kopfhörer mit einem erstklassigen Sound und dem vermutlich besten ANC auf dem Markt. Meine hohen Erwartungen hat Sonys neuestes Kopfhörer-Flaggschiff erfüllt – teils sogar übertroffen. Mit einer IP-Zertifizierung und einem etwas geringeren Anpressdruck wäre der Kopfhörer für mich persönlich nahezu perfekt.
Vorteile und Nachteile des Sony WH-1000XM6
Vorteile
- herausragende Geräuschunterdrückung
- erstklassiger Sound
- schickes, schlichtes Design mit austauschbaren Polstern
- einfache Bedienung
- umfangreiche App
- überragende Akkulaufzeit
- auch mit dem mitgelieferten AUX-Kabel nutzbar
Nachteile
- zu starker Anpressdruck
- keine IP-Zertifizierung
- Metallscharniere können sich aus dem Kunststoff herauslösen
Sony WH-1000XM6 im Test: Die wichtigsten Infos zum Gerät
Der Sony WH-1000XM6 ist das neueste Kopfhörer-Flaggschiff des Herstellers und der direkte Nachfolger des WH-1000XM5, der bereits viel Lob erhielt. Wie schon sein Vorgänger soll der WH-1000XM6 insbesondere mit seinem ANC und dem Klang beeindrucken. Darüber hinaus bietet der Kopfhörer weitere spannende Features wie ein KI-basiertes Audio-Upscaling und Scene-based Listening für individuelle Soundprofile je nach Aufenthaltsort und Tätigkeit. Ich durfte den Over-Ear-Kopfhörer einige Tage lang testen und verrate in meinem Praxistest, ob der Sony WH-1000XM6 den höchsten Ansprüchen genügt.
Sony WH-1000XM6: Technische Daten
- Bauart: Over-Ear-Kopfhörer
- Prinzip: geschlossen
- Anschlüsse: 3,5-mm-Klinke, USB-C
- Wireless-Standards: Bluetooth 5.3, SBC, AAC, LDAC3, LC3, Multipoint
- Akku: 30 Stunden Laufzeit mit ANC; 3,5 Stunden Ladedauer
- Features: aktive Geräuschunterdrückung (ANC), Transparenzmodus, adaptive Geräuschsteuerung, KI-Upscaling DSEE Extreme, Scene-based Listening
- Gewicht: 254 g
So habe ich den Sony WH-1000XM6 getestet
Ich habe den Sony WH-1000XM6 im Hamburger TURN ON Studio, bei mir zu Hause, vor allem aber unterwegs in Bus und Bahn sowie beim Spazieren getestet. Dabei habe ich fast alle Features des Kopfhörers ausprobiert – ein besonderer Fokus lag auf den Unterschieden zum Vorgänger WH-1000XM5.
Das Testgerät ist eine Leihgabe von MediaMarkt. Weder der Hersteller Sony noch MediaMarkt haben auf meinen redaktionellen Praxistest Einfluss genommen.

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Design: Schick & bequem, aber auf Dauer zu hoher Anpressdruck
Die Optik des WH-1000XM6 orientiert sich stark an den Vorgängermodellen. Das Design bleibt schlicht und das Kunststoffgehäuse weist kaum Nähte auf. Zusammen mit der samtigen Beschichtung wirkt der Kopfhörer edel und hochwertig verarbeitet. Die Ohrpolster und das Kopfbügelpolster bestehen aus Kunstleder. Im Gegensatz zum Vorgänger WH-1000XM5 ist der Kopfbügel breiter, wodurch sich das Gewicht des Kopfhörers besser verteilt.
Der Kopfhörer trägt sich nach meinem Empfinden im Großen und Ganzen bequem. Die Kunstlederpolster sind schön weich – und dank nur 254 Gramm Gesamtgewicht stört der Over-Ear nicht beim Tragen. Top: Trotz Kunstlederpolster und geschlossener Bauweise hatte ich selbst bei Sommertemperaturen keine schwitzigen Ohren. Übrigens: Die Ohrpolster lassen sich ganz einfach austauschen, entsprechenden Ersatz findest du direkt bei Sony.
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Allerdings ist der Anpressdruck der Ohrmuscheln sehr hoch. Das sorgt einerseits für einen sehr guten Halt und lässt den WH-1000XM6 selbst beim Sport kaum verrutschen. Andererseits empfinde ich den hohen Druck nach etwa 2 Stunden dauerhaftem Tragen als unangenehm. Ich habe den Kopfhörer im Anschluss eine Stunde lang zusammen mit einer Sonnenbrille getragen. Zwar ist mir der Anpressdruck mit Brille auf Dauer auch zu stark, aber die Brillenbügel unter dem Kopfhörer wirken sich nicht zusätzlich negativ aus, sondern „versinken“ einfach in den weichen Ohrpolstern.
Ein großes Problem des Vorgängers WH-1000XM5 waren die leicht zerbrechlichen Kunststoffscharniere – die hat Sony beim neuen WH-1000XM6 mit Metall verstärkt. Die neuen Scharniere sehen stabil aus und bewegen sich geschmeidig. Allerdings gibt es bereits erste Nutzerberichte (Notebookcheck, 07/2025), laut denen sich das Metallscharnier vom Kunststoffgehäuse gelöst haben soll. Wie robust der WH-1000XM6 also wirklich ist, wird sich mit der Zeit zeigen.

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Sony bringt für den WH-1000XM6 die Faltfunktion älterer Modelle der 1000X-Reihe zurück, die dem WH-1000XM5 gefehlt hat: Der neue Over-Ear lässt sich flach zusammenfalten und im mitgelieferten Stoff-Case verstauen. Wie das aussieht, siehst du auf dem folgenden Foto.

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Für zukünftige Kopfhörer der 1000X-Reihe wünsche ich mir von Sony eine IP-Zertifizierung, denn der WH-1000XM6 ist nicht für den Einsatz bei Regen geeignet. Wenn ich mehrere hundert Euro für einen Premiumkopfhörer ausgebe, möchte ich ihn auch bei Wind und Wetter nutzen können.
Der WH-1000XM6 ist in drei Farboptionen erhältlich:
Bedienung: Einfache Steuerung und umfangreiche App
Du kannst den Sony WH-1000XM6 über Bluetooth 5.3 oder mit dem mitgelieferten AUX-Kabel mit einem Abspielgerät verbinden. Top: Über das Kabel kannst du den Kopfhörer weiternutzen, wenn der Akku leer ist. Der USB-C-Port dient derweil ausschließlich zum Aufladen des Akkus.
Die Bedienung am Kopfhörer erfordert kaum Eingewöhnung: Unten an der linken Ohrmuschel befindet sich ein runder Button, der zum Ein- und Ausschalten sowie zur Bluetooth-Kopplung dient. Direkt daneben sitzt ein länglicher Button, über den du zwischen ANC und Transparenzmodus wechselst. Durch die unterschiedliche Form der Buttons fällt das Steuern beim Tragen leicht. Beim Vorgänger WH-1000XM5 waren beide Tasten identisch geformt – hier hat Sony erfreulicherweise nachgebessert.
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Auf der rechten Ohrmuschel befindet sich ein Touchbedienfeld. Mit Tipp- und Wischgesten steuerst du hier die Wiedergabe – das Smartphone kann in der Tasche bleiben. Durch zweimaliges Tippen startest oder stoppst du die Wiedergabe. Wischst du nach rechts oder links, springst du einen Song vor oder zurück. Durch Hoch- und Runterwischen änderst du die Lautstärke. Diese haptische Steuerung funktioniert reibungslos.
Weitere Einstellungsmöglichkeiten und Features findest du in der zugehörigen Sony-App „Sound Connect“, die du dir kostenlos im Google Play Store für Android oder im App Store für iOS herunterladen kannst. Der folgende Screenshot zeigt das App-Menü im Reiter „Mein Gerät“. Dort steuerst du die Umgebungsgeräuschmodi, die Hörmodi, die Equalizer-Einstellungen und verwaltest die mit dem Kopfhörer verbundenen Geräte.

Sony/Screenshot & Collage: TURN ON
Tippst du in den einzelnen Kacheln jeweils auf den kleinen Pfeil nach rechts (obere rechte Ecke), gelangst du in die Geräteeinstellungen. Dort kannst du weitere Anpassungen vornehmen, etwa für die räumliche Klangoptimierung und die Bluetooth-Verbindungsqualität. Zudem findest du dort das KI-Upscaling DSEE Extreme (Digital Sound Enhancement Engine), das komprimierte Audiodateien auf Hi-Res-Audioqualität verbessern soll. Ich teste das Feature mit einem Trap-Song im MP3-Format und bin begeistert: Dank des KI-Upscalings klingt das Lied satter und lauter als zuvor.
In der App findest du außerdem die drei Hörmodi „Standard“, „Hintergrundmusik“ und „Kino“. Dabei handelt es sich um voreingestellte Soundprofile für bestimmte Situationen:
- Der Modus „Hintergrundmusik“ soll laut Beschreibungstext der Hintergrundmusik in einem Café ähneln – als ob die Musik nicht aus den Kopfhörern käme, sondern von außerhalb. Ich persönlich kann damit nichts anfangen und finde, dass dieser Modus die Musik blechern klingen lässt.
- Der Modus „Kino“ soll speziell beim Anschauen von Filmen oder anderen Videoinhalten einen immersiven Klang erzeugen, ähnlich wie ein Kino-Soundsystem. Ich finde, actionreiche Filmszenen klingen so zwar spürbar lebendiger, aber nicht wirklich immersiv – trotz Sonys 360-Reality-Audio-Upmix-Technologie.
Der 10-Band-Equalizer bietet fünf Voreinstellungen. Besonders spannend finde ich das Preset „Spiel“, das Schritt- und Schussgeräusche in First-Person-Shootern verstärkt. Dafür hat sich Sony Unterstützung seiner Gaming-Marke Inzone geholt. Natürlich kannst du den Equalizer auch manuell einstellen. Dank der 10 anpassbaren Frequenzbänder gelingt das wesentlich präziser als beim Vorgänger WH-1000XM5, der nur fünf Bänder zu bieten hatte. Möchtest du einen neutraleren Sound haben, empfehlen wir die Equalizer-Einstellungen der Experten von The Headphone Show auf YouTube.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Funktion Speak-to-Chat. Ist sie aktiviert, soll der WH-1000XM6 über seine Mikrofone erkennen, wenn du ein Gespräch beginnst. Dann schaltet der Kopfhörer automatisch in den Transparenzmodus und verringert die Lautstärke. Das funktioniert mit wenigen Ausnahmen zuverlässig. Allerdings frage ich mich, wieso der Kopfhörer die Wiedergabe nicht einfach pausiert. Als bewusster Musik- und Podcasthörer möchte ich nichts verpassen, nur weil ein Passant nach dem Weg fragt.
Über den Reiter „Szene“ gelangst du ins Menü des Features Scene-based Listening. Dabei handelt es sich um eine automatische Wiedergabe für die Szenarien Walking, Running und Gym. Ich habe mir das Feature für Walking angelegt, also zum Spazierengehen, und mit YouTube Music verknüpft. Dank integrierter Sensoren erkennt der WH-1000XM6, wenn ich gehe, und startet die Musikwiedergabe. Bei Bedarf kannst du zusätzlich eine Start- und Endzeit sowie einen Ort über GPS festlegen. Ich finde das Feature nett, aber nicht zwingend nötig.

Sony/Screenshot & Collage: TURN ON
Außerdem gibt es den Reiter „Entdecken“, wo du Tipps und Tricks für die App und den Kopfhörer findest. Im Reiter „Menü“ kannst du die Software-Informationen der App, FAQs, Datenschutzbestimmungen und AGBs einsehen.
Klang: Super Sound mit viel Bass
Der Sound des Sony WH-1000XM6 ist erstklassig für meinen Geschmack. Wie die vorigen Modelle der X1000-Reihe ist auch der WH-1000XM6 sehr bassbetont – was mir als Hip-Hop-Fan gelegen kommt. Bässe haben einen satten Punch, brummen aber nicht und drängen sich auch nicht allzu sehr in den Vordergrund. Die darüberliegenden Frequenzen sind stets ausgewogen, mit einer klaren Stimmenwiedergabe und detaillierten Höhen. Der Kopfhörer übersteuert selbst bei hoher Lautstärke nicht. Auch sonst macht der WH-1000XM6 während meines Tests nicht den Anschein, dass er mit irgendeinem Genre überfordert wäre.
Die Kopfhörerexperten von The Headphone Show finden den Klang des Sony-Kopfhörers in den Grundeinstellungen hingegen zu basslastig und undifferenziert. Allerdings kannst du ihn mit den Equalizer-Einstellungen nach deinen Vorstellungen verbessern – siehe das eingebettete Video oben. Es hängt also von deinem Musikgeschmack ab, ob dir der Klang ab Werk gefällt, neutral ist er sicher nicht.
Meine Eindrücke beschränken sich auf den Bluetooth-Betrieb mit dem verlustfreien Hi-Res-Bluetooth-Codec LDAC (Lossless Digital Audio Codec). Wenn dein Smartphone diesen Codec nicht unterstützt, nutzt der Kopfhörer die stark komprimierten Codecs SBC und AAC. Für meinen Test wechsele ich einmal zu AAC und bemerke direkt einen Qualitätsabfall beim Klang. Das hat nichts mit der allgemeinen Soundqualität des Kopfhörers zu tun – das sei zur Vollständigkeit erwähnt. Außerdem beherrscht der Kopfhörer den verlustfreien, energieeffizienten Bluetooth-Codec LC3. In einem weiteren Ratgeber erfährst du mehr über Bluetooth-Formate wie aptX, aptX HD und LDAC.

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Wie weiter oben bereits erwähnt, lässt sich der WH-1000XM6 auch mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenkabel verwenden, das im Lieferumfang enthalten ist. Ist der Kopfhörer eingeschaltet, klingt der Sound über Kabel genau wie über Bluetooth. Das liegt daran, dass die digitale Signalverarbeitung (DSP) weiterhin aktiv ist. Verwendest du den Kopfhörer mit dem Kabel, wenn dieser ausgeschaltet ist, ist auch die DSP nicht mehr aktiv – und der Sound klingt auffallend dünn. Ich empfehle den Kabelbetrieb daher nur als Notlösung, wenn der Akku leer ist.
Um die Anrufqualität zu testen, rufe ich meinen TURN ON Kollegen Christoph an. Laut seiner Aussage bin ich jederzeit klar und deutlich zu verstehen, allerdings unterscheidet sich die Mikrofonqualität kaum von der eines Smartphones. Dafür top: Als ich mich während unseres Telefonats nach draußen an die Straße stelle, meint Christoph, er höre keinen Ton von den vorbeifahrenden Autos. Dafür sorgt das KI-basierte Beamforming-System, das Stimmen hervorhebt und Hintergrundgeräusche ausblendet.
ANC & Transparenzmodus: Die Geräuschunterdrückung übertrifft meine Erwartungen
Geht es um Noise-Cancelling, spielt Sony ganz oben mit. Schon das Vorgängermodell WH-1000XM5 überzeugte in zahlreichen Tests mit seiner Geräuschunterdrückung. Hifi.de (06/2022) sprach damals sogar von „der besten Geräuschunterdrückung auf dem Markt“.
Beim WH-1000XM6 setzt Sony noch einen obendrauf: Der neue HD-Prozessor QN3 ermöglicht laut Hersteller eine siebenmal höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit als der QN1 des WH-1000XM5. Laut Sony verarbeitet der Kopfhörer alle Signale, die die zwölf integrierten Mikrofone einfangen, in Echtzeit – und sorgt so für ein spürbar besseres ANC. Zum Vergleich: Der Vorgänger WH-1000XM5 hat nur acht Mikrofone. Laut hifi.de (06/2025) ist das ANC des WH-1000XM6 sogar noch besser als das des WH-1000XM5.
Ich persönlich finde die aktive Geräuschunterdrückung überragend, sie übertrifft meine hohen Erwartungen sogar. Ich habe das ANC in einem vollen Bus, in der Hamburger U-Bahn und beim Spazierengehen an einer vielbefahrenen Straße auf die Probe gestellt – aber auch im TURN ON Büro sowie zu Hause beim Staubsaugen. Um die Effektivität des ANC zu testen, habe ich zunächst den Unterschied zwischen dem ANC-Modus und dem Transparenzmodus beurteilt. Währenddessen liefen auf dem Kopfhörer keine weiteren Audioinhalte. Anschließend habe ich das Noise-Cancelling beim Musikhören aktiviert.

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Das ANC des WH-1000XM6 unterdrückt gefühlt jede Frequenz effektiv – seien es tiefe Motorengeräusche, Stimmenwirrwarr von Menschen und Kindern in der U-Bahn oder klappernde Tastaturen im Büro. Ohne laufende Wiedergabe reduziert der Kopfhörer all diese Geräusche auf ein mehr als erträgliches Minimum – und rauscht dabei überhaupt nicht. Wenn du zusätzlich Musik abspielst, bist du von der Außenwelt komplett abgeschirmt. Zum Beispiel beim Staubsaugen: Schon ohne Musikwiedergabe empfinde ich den Lärm des Staubsaugers als deutlich leiser. Schalte ich Musik hinzu, höre ich schon bei 40-prozentiger Lautstärke keinen Ton mehr von meinem Sauger, selbst Podcasts lassen sich währenddessen hervorragend hören.
Außerdem hat Sony dem WH-1000XM6 eine adaptive KI-Geräuschsteuerung verpasst. Dank Bewegungssensoren und in der App hinterlegten Standortdaten lernt dieses KI-Feature, wie du den Kopfhörer verwendest: Es wechselt dann eigenständig zwischen ANC, Transparenzmodus und normalem Modus – je nach nachdem, was du gerade machst und wo du dich aufhältst. Mir persönlich sagt dieses Feature weniger zu. Wann der Kopfhörer warum den Modus wechselt, ist für mich teilweise nicht nachvollziehbar. Wenn dich das Thema interessiert, empfehle ich dir unseren Ratgeber über KI in Noise-Cancelling-Kopfhörern.
Die Intensität des Transparenzmodus lässt sich in bis zu 20 Stufen einstellen. Zudem gibt es einen Auto-Modus, der die Intensität eigenständig an die Lautstärke der Umgebungsgeräusche anpasst. An Bord ist außerdem eine Option, die nur Stimmen hervorhebt und andere Geräusche unterdrückt. Insgesamt gefällt mir auch der Transparenzmodus gut, weil er den Klang des Kopfhörers nicht verfälscht. Allerdings rauscht der Kopfhörer im Transparenzmodus etwas. Wenn es windig ist, kann ich den Transparenzmodus gar nicht empfehlen. Selbst bei der niedrigsten Intensität werden Windgeräusche so verstärkt wiedergegeben, dass sie stören.
Akkulaufzeit: Doppelt so lang wie vom Hersteller angegeben
In den technischen Daten des WH-1000XM6 nennt Sony eine Akkulaufzeit von bis zu 30 Stunden bei aktiviertem ANC. Die Experten von chip.de (05/2025), Computer Bild (05/2025) und hifi.de (05/2025) kommen in ihren Testmessungen mit aktiviertem ANC sogar auf Laufzeiten von etwa 60 Stunden – ein irre guter Wert.

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Als ich den Kopfhörer zum ersten Mal einschalte, liegt der Akkustand bei 68 Prozent. Nach meinem Test und einer Wiedergabezeit von ca. 16 Stunden ist der Akkustand auf 24 Prozent gesunken. Hochgerechnet ergäbe das eine Gesamtlaufzeit von 36 Stunden. Allerdings habe ich meinen Testkopfhörer sehr intensiv genutzt – mit häufigen Wechseln zwischen den Umgebungsgeräusch- und Hörmodi, verschiedenen Lautstärkeeinstellungen und Features wie Scene-based Listening. Einem normalen Alltagsgebrauch entspricht das eher nicht, es könnte also zu einem höheren Akkuverbrauch geführt haben.
Das Aufladen des Akkus von 24 auf 100 Prozent dauert bei meinem Testgerät mit einem 45-Watt-Netzteil exakt 1 Stunde und 5 Minuten. Laut Herstellerangabe kann der Ladevorgang aber auch bis zu 3,5 Stunden dauern. Top: Während der WH-1000XM6 auflädt, kannst du ihn weiter verwenden.
Zusammenfassung zum Test des Sony WH-1000XM6: Mit diesem ANC müssen sich andere Kopfhörer messen
Der Sony WH-1000XM6 ist aktuell einer der besten Noise-Cancelling-Kopfhörer auf dem Markt. Geht es nach den Lobeshymnen unabhängiger Fachmagazine und meiner eigenen Einschätzung, ist das ANC vermutlich sogar das beste, das der Markt zu bieten hat. Es legt die Messlatte für andere Kopfhörer hoch. Gemessen an meinen individuellen Hörgewohnheiten und Präferenzen empfinde ich auch den Sound als erstklassig. Ebenfalls erstklassig fällt die Akkulaufzeit aus: bis zu 60 Stunden mit aktiviertem ANC (laut Tests verschiedener Fachmagazine).

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Trotz schlichtem Design und Kunststoffgehäuse wirkt der Over-Ear hochwertig. Die Bedienung am Kopfhörer gelingt in der Regel zuverlässig und die App „Sound Connect“ bietet viele spannende Features. Der Preis ist hoch, aber gemessen an der gebotenen Leistung finde ich ihn gerechtfertigt. Für die Zukunft wünsche ich mir eine IP-Zertifizierung, damit ich den Kopfhörer bedenkenlos im Regen verwenden kann.
Der allgemeine Tragekomfort ist hoch – mit Ausnahme des Anpressdrucks. Der fällt leider sehr stark aus und sorgt dafür, dass sich der Kopfhörer bei längerem Tragen unangenehm anfühlt. Dafür ziehe ich einen halben Punkt ab. Wenn du nach einem herausragenden Noise-Cancelling-Kopfhörer suchst, der dauerhaft bequem ist, könnte der Bose QuietComfort Ultra eine gute Wahl für dich sein. Sein ANC ist minimal schwächer als das des Sony WH-1000XM6, aber auch auf einem sehr hohen Niveau. Siehe dazu unseren TURN ON Test des Bose QuietComfort Ultra.
Meine Bewertung: 4,5 von 5 Punkten
Auch TURN ON Moderator Ilias hat den Sony WH-1000XM6 auf Herz und Nieren geprüft. Wie sein Urteil zum neuen Sony-Over-Ear ausfällt, erfährst du in unserem Video.
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KAUFBERATUNG
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Alternativen zum Sony WH-1000XM6 – alle mit guten Testergebnissen
- Der Sennheiser Momentum 4 Wireless gilt seit seiner Markteinführung 2022 als einer der besten Noise-Cancelling-Kopfhörer. Computer Bild (06/2023) bewertet den Momentum 4 Wireless mit „gut“ (1,5). Unter meinen musikaffinen Freunden ist der Over-Ear sehr verbreitet, sodass ich kurz vor meinem Test des Sony WH-1000XM6 ein paar Praxiseindrücke mit dem Momentum 4 Wireless sammeln konnte. Meiner Meinung nach liefert der Sennheiser-Over-Ear einen Top-Sound und ein gutes Noise-Cancelling, das jedoch nicht an das ANC des WH-1000XM6 heranreicht.
- Der Bose QuietComfort Ultra spielt in puncto Klang und Geräuschunterdrückung ebenfalls ganz oben mit. Mein Kollege Andreas hat den Bose QuietComfort Ultra im TURN ON Test mit 5 von 5 Punkten bewertet. Seiner Einschätzung nach ist der Kopfhörer der bequemste Over-Ear, den er je getragen hat – das hat er dem Sony WH-1000XM6 voraus.

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Mehr erfahren über Bose QuietComfort Ultra im Test: Auch 2025 noch der beste Noise-Cancelling-Kopfhörer- Auch der Vorgänger Sony WH-1000XM5 ist eine echte Alternative zum WH-1000XM6. Er ist dem neuen Modell zwar in jeder Kategorie unterlegen – aber meist nur knapp. Aktuell ist er außerdem mehr als 30 Prozent günstiger als der WH-1000XM6. Computer Bild (11/2022) bewertet den Sony WH-1000XM5 mit „gut“ (1,7).
Weitere gute Alternativen entdeckst du in unserer Liste der besten Bluetooth-Kopfhörer. Außerdem haben wir unsere Auswahl der besten Noise-Cancelling-Kopfhörer sowie der besten Over-Ear-Kopfhörern zusammengestellt.
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