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Eine Konsole ist besser als jeder PC

Andreas Müller15. DEZEMBER 2025
Andreas sitzt vor einem großen Fernseher und spielt ein Sonic-Rennspiel an der Xbox Series X.

TURN ON

Sowohl Windows als auch PC-Ports sind teils so schlecht und nervtötend geworden, dass nun die Konsole als das bessere Spielesystem gelten darf – warum genau, erklärt TURN ON Redakteur Andreas im Meinungsbeitrag.

Zum Autor: Andreas ist heute öfter als Konsolero unterwegs und weniger als PC-Gamer. Bei TURN ON ist der studierte Journalist als redaktioneller Projektleiter tätig und Experte für PC-Hardware, Fernsehtechnik und KI.

Darum ist eine Konsole besser als jeder PC: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Windows 11 macht Probleme.
  • Schlecht optimierte PC-Versionen von Games verderben den Spielspaß.
  • Grafikeinstellungen sind eher Kompromiss als Vorteil.
  • PC-Hardwarepreise sind zu hoch – und steigen weiter.
  • An Spielekonsolen zockst du bequem und unproblematisch.

Windows 11 macht Probleme

Meiner Erfahrung nach funktioniert beim PC-Gaming häufig etwas nicht so, wie es soll. Vor allem nervt mich, dass mein Rechner einfach nicht verlässlich mit meinem Oberklasse-TV Samsung OLED S95D funktioniert: Die Verbindung bricht ständig ab. Laut Internet könnte das etwas mit der AMD-Grafikkarte, mit der Auflösung, mit der One-Connect-Box oder mit dem HDMI-Kabel zu tun haben. Interessant dabei: Mit der Xbox Series X funktioniert der Flaggschiff-Fernseher gut. Nur mit dem Windows-PC nicht. Ich kann durch eigene Tests nicht eindeutig nachvollziehen, was das Problem ist. Mich irritiert das so sehr, dass ich PC-Spiele nur noch am Monitor zocke.

Außerdem nerven mich neben den Windows-Aktualisierungen auch die Updates für den Grafiktreiber und allerlei weitere Programme wie die Software für die Tastatur. Für die Konsole gibt es auch mal ein Update, aber eben nur eines, und dann ist lange Zeit Ruhe. Auch muss ich mich auf der Konsole nicht immer wieder neu in meine Accounts einloggen, etwa für die Game-Stores und Battle.net. Auf dem PC muss ich vor dem Spielen manchmal erst meine Passwörter herauskramen.

Andreas tippt auf einem Windows-Laptop.

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Im Gespräch mit IT-Spezialisten hat der Ausspruch „Ich hasse Windows“ schon fast „Guten Morgen“ ersetzt. Regelmäßig empfiehlt mir jemand Linux oder macOS – alles, nur nicht Windows. Das war bei Windows 10 noch anders. Meiner Erinnerung nach gab es damit kaum Probleme. Vor allem Windows 11 hat den Unmut vieler auf sich gezogen.

Ein Blick auf aktuelle Nachrichten gibt Hinweise darauf, woran es liegen könnte:

  • „Patchday: Microsoft warnt vor Attacken auf Windows und Windows-Server“, schreibt heise.de am 10.12.2025.
  • „Ein Fehler in Windows macht einige eurer Spiele gerade bis zu 50 Prozent langsamer […]“, titelt GamePro am 26.11.2025.
  • „Windows 11: Microsoft gibt schwere Probleme bei Updates zu“, heißt es bei Giga am 25.11.2025. Hier geht es um einen anderen Fehler als bei GamePro, der mehrere grundlegende Systemfunktionen lahmlegen kann.
  • „Windows 11: Jetzt treibt es Microsoft endgültig zu weit“, schreibt GameStar am 25.11.2025. Dieser Beitrag dreht sich um die zunehmende Menge an Werbung in Microsofts Betriebssystem.
  • „Auf eigene Gefahr: Microsoft traut seinen KI-Agenten selbst nicht“, titelt WinFuture am 19.11.2025. Darin warnt Microsoft vor „neuartigen Sicherheitsbedrohungen“, die KI-Agenten in Windows mit sich bringen.

Microsofts Geschäftsführer Satya Nadella gab im April 2025 beim Entwicklertreff LlamaCon AI an, dass bis zu 30 Prozent des Programmcodes in Microsoft-Software KI-generiert sei. Seitdem frage ich mich, ob die großen Windows-Fehler der vergangenen Monate mit dem „Vibe-Coding“ via KI zu tun haben. Dabei ist Programmierern eigentlich gut bekannt, dass generative KI zu fehlerhaft für das Schreiben verlässlicher Software ist.

Die beiden Tech-YouTuber Steve und Tim vom Channel Hardware Unboxed haben Ende Oktober 2025 satte 1,5 Stunden lang 27 Fehler und Probleme von Windows 11 in ihrem Podcast erläutert. Dazu zählen die Zwangs-Microsoft-Accounts und die Werbung. Beides ist schwer zu rechtfertigen angesichts dessen, dass Windows-Nutzer für das Betriebssystem bezahlt haben. Außerdem nennen Steve und Tim Aktualisierungen, die der Systemleistung schaden und Dinge kaputtmachen. Abschließend geht es um die schlecht funktionierende Suche und das verschachtelte Rechtsklick-Menü.

Schlechte PC-Versionen

Obwohl der PC-Spielemarkt größer ist als der Markt für alle Konsolen zusammen, erscheinen immer wieder schlecht für den PC optimierte Games. Und wir sprechen nicht von kleinen Indie-Games, sondern von den wirklich großen, wichtigen Titeln. Bis heute hält mich der ursprünglich schlechte, wenn auch inzwischen angeblich verbesserte PC-Port von „The Last of Us: Remastered“ davon ab, mir die neue Version meines Lieblingsspiels zu besorgen. Ich verstehe einfach nicht, warum irgendwer einen schlechten Port des besten Spiels auf dem Markt überhaupt veröffentlicht hat.

Der Action-Adventure-Hit „Clair Obscur“ hatte beim PC-Start eine ganze Reihe von Problemen wie 30-FPS-Zwischensequenzen und eine ungleichmäßige Performance. Vielleicht wird mich irgendwann interessieren, ob die Fehler behoben wurden. Die PC-Version des heutigen Grafik-Krachers „Cyberpunk 2077“ war ursprünglich in einem katastrophalen Zustand voller Bugs. Das gilt auch für das PC-Remake des Horrorspiels „Until Dawn“, das ich auf der PS4 gern gezockt habe. Auch die Neuauflage der Rollenspiel-Legende „The Elders Scrolls IV: Oblivion Remastered“ hatte bei PC-Release eine grauenhafte Performance.

Andreas sitzt mit einem genervten Gesichtsausdruck vor einem PC-Monitor.

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Man könnte die Aufzählung lange weiterführen. Und ich habe sicher einige wichtige Grusel-Releases übersehen – wie „Borderlands 4“ mit seinem absurden Performance-Hunger. Für die Publisher ist das eine kühle, ich finde jedoch auch kurzsichtige Kalkulation: Die meisten Käufer stört der unfertige Zustand vieler neuer Games zwar nicht so sehr, dass er sie vom Kauf abhält. Aber mit dieser Praxis demolieren die Publisher langfristig ihren Ruf und schaden so letztlich ihrem Geschäft.

Grafikeinstellungen – Fluch und Segen

Ja, du kannst die Grafik bei PC-Games genau an deine Bedürfnisse anpassen. Bei Konsolen hast du bestenfalls ein paar Modi zur Auswahl. Aber wenn wir ehrlich sind, würden wir am liebsten alles hochdrehen und die Hertz-Zahl unseres Gaming-Monitors ausreizen. An den Grafikeinstellungen herumzubasteln, ist heutzutage eine Notwendigkeit, weil du aufgrund der limitierten Performance bezahlbarer Gaming-Rechner Kompromisse eingehen musst.

Welche Settings bei welchem Spiel am meisten Performance-Gewinn bringen – und zwar zu den geringsten Kosten für die schöne Optik–, das ist eine Wissenschaft für sich. Aber mich interessiert das und ich schaue mir gerne die detaillierten Videos der Games-Technikexperten von Digital Foundry an. Aber leider ist die Performance-Optimierung für mich quasi ein lästiger Teil des Spielerlebnisses geworden. Ich schaue mir die FPS-Zahlen an und führe immer wieder mal Anpassungen durch. Das nervt, wenn ich einfach in einem Spiel versinken möchte.

Andreas tippt auf einer mechanischen Tastatur und sitzt vor einem PC-Monitor.

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Es ist cool, wenn man eine neue Grafikkarte hat und eine Weile lang die höchsten Einstellungen von Games nutzen kann. So erlebst du Spiele, die du schon kennst, neu. Das gilt aber bis zu einem gewissen Grad auch, wenn du ein älteres Xbox-Spiel auf der neueren Series X spielst – sofern es kompatibel ist. (Ich vermisse „Harry Potter: Die Kammer des Schreckens“ von der Original-Xbox). Ich habe gerne die Klassiker der „Gears of War“-Serie in höherer Qualität auf der Series X noch einmal gezockt.

An den Grafikeinstellungen drehen – das muss man mögen. Es ist sehr nerdig. Insofern ist es für mich meistens in Ordnung, solange ich noch nicht zu erschöpft dafür bin. Aber ich glaube, die meisten PC-Spieler würden am liebsten auch einfach ihre Spiele spielen, ohne über die Einstellungen nachdenken zu müssen.

Hardwarepreise – seid ihr noch bei Trost?

Während der Coronapandemie stiegen die Grafikkartenpreise ins Unermessliche. Aber ist dir aufgefallen, dass sich das nie wieder geändert hat? Grafikkarten kosten inzwischen absurd viel Geld. Die RTX 5080 ist nur eine GPU der gehobenen Mittelklasse – aber sie kostet über 1.000 Euro. Das klingt nach dem Preis für einen ganzen Gaming-PC. Und es ist ungefähr der doppelte Preis einer Spielekonsole.

Andreas spielt mit dem Controller Razer Wolverine V3 Tournament Edition an der Xbox Series X.

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Die Preise für Arbeitsspeicher haben sich in den vergangenen drei Monaten verdreifacht bis vervierfacht. Ein Beispiel: Der G.Skill Trident Z Neo RGB, 2 x 64 GB DDR5-6000 CL34 kostete beim Test durch Hardwareluxx am 01.09.2025 445 Euro. Das war ohnehin schon nicht günstig. Jetzt kostet er viermal so viel: 2.050 Euro (Stand: 11/2025). Das liegt fast auf dem Preisniveau einer RTX 5090. Der Grund? Künstliche Intelligenz. Speicher wird massenhaft für die Berechnung großer Sprachmodelle benötigt und wandert in die neuen großen Rechenzentren.

Ich hatte mir die nach meinem Empfinden damals teure AMD RX 6800 vor allem als Pflichtübung gekauft – damit ich weiterhin meine PC-Spielebibliotheken nutzen kann. Ich kann mir auf absehbare Zeit nicht mehr vorstellen, meinen PC zu upgraden.

Fazit: Konsolen funktionieren einfach

Die Xbox Series X ist meiner Ansicht nach die beste Spielekonsole, die jemals entwickelt wurde. Ironisch, wo sie doch vom selben Anbieter stammt wie das nervigste und fehlerhafteste Betriebssystem auf dem Markt. Aber es ist so: Die Xbox funktioniert einfach. Du schaltest die Konsole an, startest ein Spiel und es läuft. In der Regel auch flüssig genug, da es für die Konsole optimiert ist. Und es läuft so lange flüssig, wie du es spielst.

Du musst beim nächsten Mal nicht einmal das Spiel neu starten, sondern kannst dank des genialen Quick-Resume-Features direkt dort weiterzocken, wo du aufgehört hast. Das geht am PC nicht. Obendrein funktioniert die Konsole mit meinem OLED-TV Samsung S95D – im Gegensatz zu meinem PC. Und die HDR-Implementierung der Games sieht besser aus als auf dem Rechner.

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Ja, die Grafik auf Gaming-PCs kann überlegen sein. Vor allem High-Refreshrate-Gaming und meine große Steam-Bibliothek sind Gründe, auch den Spielerechner hin und wieder anzuwerfen. Aber moderne Windows-PCs und Game-Releases sind einfach dazu da, um dich zu Tode zu nerven. Während Konsolen dazu da sind, Freude am Spielen zu haben.

Mein Kollege Lukas sieht das anders. Für ihn ist der Gaming-PC die erste Wahl. Warum, das erklärt er in seinem Meinungsbeitrag:

Lukas sitzt am PC und spielt „Battlefield 6“.
Gaming

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