Hund selber scheren: Schnelle & einfache Anleitung

Hund beim Scheren richtig festhalten

Um den Hund festzuhalten, greifst du entweder am Halsband oder von hinten mit dem Arm unter dem Bauch des Hundes hindurch. Falls sich der Hund setzt, kannst du sein Hinterteil mit diesem Griff wieder hochheben und weiter scheren. Vorsicht bei empfindlichen Stellen wie Bauch, Ohren, Schnauze und Geschlechtsteil. Verwende dort eine abgerundete Schere, um Verletzungen zu vermeiden.

Nur wenig Druck ausüben

Wenn du deinem Hund selber das Fell schneidest, achte darauf, dass du eine Hundeschermaschine mit geringem Druck verwendest. Versuche zudem, die Maschine möglichst wenig abzusetzen. Dein Hund ist ein sensibles Lebewesen, du solltest keinen Druck auf das Tier ausüben und genügend Zeit einplanen. Zwischendurch darfst du deinem Hund mit Leckerlis oder Streicheleinheiten etwas Gutes tun, damit er weiß, wenn er etwas richtig macht.

Vorbereitung auf das Scheren

Mache deinen Hund zunächst mit der Schermaschine vertraut, ohne sie einzuschalten. Belohne den Vierbeiner, damit er versteht, dass die Maschine keine Bedrohung für ihn darstellt. Im nächsten Schritt schaltest du das Gerät ein. Wiederhole den Ablauf an verschiedenen Orten, um deinen Hund so gut es geht an die Schermaschine zu gewöhnen. Vor dem Scheren solltest du dann loses Fell entfernen, um zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Hierzu bietet sich ein spezieller Tierhaarsauger mit verschiedenen Aufsätzen wie Bürstenköpfe an.

Hund selber scheren: Schritt für Schritt

1. Beginne im Nacken deines Hundes, um den Rücken weiter in Richtung Ansatz der Rute zu scheren. Beachte: immer mit dem Strich scheren, also von vorne nach hinten.
2. Im zweiten Schritt scherst du die Seiten des Hundes. Wieder von vorne bis hinten und von der Wirbelsäule in Richtung Bauch. Falls das Fell an den Beinen deiner Fellnase auf dieselbe Länge gekürzt werden soll, kannst du gleich dort das Fell scheren. Dies ist abhängig von der Rasse deines Hundes.
3. Danach ist die Halspartie an der Reihe, bei der du von oben das Hundefell nach unten in Richtung Bauch oder Pfoten schneidest. Achtung, zwischen den Beinen musst du besonders sorgsam an den Falten scheren. Tipp: Ziehe die Falten gerade, um Schnittverletzungen zu vermeiden.
4. Als nächstes folgt das Hinterteil, es wird wieder von oben nach unten geschert. Passe auf das Geschlechtsteil deines Hundes auf. An empfindlichen Stellen wie Schnauze, Pfoten und zwischen den Beinen empfiehlt es sich, zu einer abgerundeten Fellschere zu greifen.
5. Falls nicht bereits anfänglich erledigt, folgen die Beine, die du bis zu den Pfoten scherst. Bei den Beinen gilt es, die Daumen- oder Wolfskralle zu beachten, falls sie bei deinem Hund existiert. Geübte können mit der Hundeschermaschine das lange Fell an den Pfoten scheren – oder du greifst zur Fellschere. Sorge dafür, dass du die Pfote gut festhältst, damit dein sie Hund nicht wegziehen kann.
6. Im vorletzten Schritt solltest du wieder die Fellschere benutzen: In der Schnauze ist es wichtig, die Vibrissen deines Tiers auf keinen Fall abzuschneiden. Diese langen Barthaare sind sehr wichtig und essenziel für den Tastsinn. An den Ohren solltest du auch eine Fellschere nutzen, damit du das Tier mit dem Lärm einer Schermaschine nicht überflüssig belastest.
7. Zum Abschluss scherst du dann die Rute des Hundes. Taste bei sehr langem Fell die Rute zuvor ab. Du erhältst dadurch ein besseres Gefühl, wo du das Fell scheren kannst. Tipp: Verwende immer eine Schere, falls du dich noch nicht sicher genug fühlst.

Reinigung des Arbeitsplatzes nach der Hundeschur

Wenn du die Hundeschur beendet hast, kannst du den Arbeitsplatz bequem mit einem Fellentferner reinigen. Fellentferner lassen sich wie eine Fusselrolle benutzen. Einfach per Hand mit dem Gerät über Möbel, Teppichboden oder Kleidung rollen, und die Haustierhaare gelangen automatisch in den integrierten Auffangbehälter. Nach der Nutzung den Fellentferner mit einem Tuch abwischen und den Behälter, falls vorhanden, entleeren.

Hund scheren: Wie viele Millimeter sind für meinen Vierbeiner ideal? Für einen Großteil der Hunderassen ist eine Länge von neun Millimetern geeignet. Falls du dir nicht sicher bist, recherchiere im Internet nach der empfohlenen Länge. Du solltest deinen Hund circa alle drei bis vier Monate scheren. Die verschiedenen Aufsätze für Hundeschermaschinen erleichtern dir dabei die Arbeit. Plane genügend Zeit ein, der Vorgang kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Bei bestimmten Hunderassen ist davon abzuraten, den Hund zu scheren. Manche Rassen darfst du aufgrund der dichten Unterwolle nicht scheren. Das Fell besteht aus strapazierfähigem Deckhaar und feiner Unterwolle und schützt den Hund vor Kälte, Wärme, Nässe, Sonne und Wind. So besteht beispielsweise bei Golden Retriever und Langhaarcollies mit dichter Unterwolle die Gefahr eines unkontrollierbaren Wachstums der Unterwolle, wenn du diese scherst. Deshalb genügt es bei doppellagigem Fell, den Hund gut durchzubürsten. Dadurch können sich lose Haare der Unterwolle lösen. Bei einer einmaligen Schur kann es zudem zur Verfilzung der Unterwolle kommen und das Fell permanent geschädigt werden.

Einige Hunderassen, wie Terrier Arten mit rauhaarigem Fell, darf man ausschließlich trimmen. Das abgestorbene Deckhaar wird zuerst ausgebürstet und anschließend mit einem speziellen Trimmmesser entfernt. Danach haben Hunderassen, wie Rauhaardackel, Schnauzer oder Welsh Terrier wieder ein weiches und glänzendes Fell.

Du solltest darauf achten, dass im Lieferumfang der Hundeschermaschine verschiedene Aufsteckkämme enthalten sind oder sich die Länge des Fells einstellen lässt. Die Aufsteckkämme sind wichtig für Langhaarrassen, damit kannst du das Fell auf eine bestimmte Länge schneiden.

Zudem ist eine Pflegebürste unerlässlich, um eine gute Grundlage für das Schneiden des Hundefells zu schaffen. Verwende immer eine Schneidemaschine für Hunde und nicht für Menschen. Geräte für Menschen sind in der Regel nicht leistungsfähig genug, außerdem eignen sich die feinen Scherköpfe nicht für dichtes Hundefell.

Auch die Krallen des Hundes musst du schneiden. Zu lange Krallen können Schmerzen oder Fehlhaltungen verursachen. Deshalb sollten die Krallen alle paar Wochen gecheckt und gegebenenfalls gekürzt werden. Die Krallen sind zu lang, wenn sie beim Gehen des Hundes auf den Boden tippen oder länger als der Ballen der Pfote sind.

Abhilfe schaffen klassische Krallenscheren oder elektrische Krallenfeilen und -schneider, die die Krallen in verschiedenen Schleifgeschwindigkeiten mit geringem Lärm oder mit einem hochwertigen Diamantschärfer kürzen. Die elektrischen Geräte sind in der Anwendung leise und in unterschiedliche Geschwindigkeitsstufen einstellbar. Einfach Akku aufladen und los geht die ideale Krallenpflege für kleine und große Hunde.