Body-Mass-Index: Was du über den BMI wissen solltest
Der Body-Mass-Index, kurz BMI, gilt über den gesamten Globus verteilt als die Orientierung, wenn es um das Soll-Gewicht eines Erwachsenen geht. Der BMI setzt die Körpergröße in Relation zum Körpergewicht und ist bestimmt für alle über 16 Jahren. Verlassen sollte sich jedoch keiner komplett auf den BMI-Wert, denn viele wichtige Parameter sind beim BMI komplett unwichtig.
Den BMI berechnen
Den BMI berechnest du, in dem du dein Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat deiner Körpergröße in Meter teilst. Bist du also beispielsweise 1,60 Meter groß und wiegst 60 Kilogramm, dann rechnest du: 60:(1,6)². Liegt das Ergebnis dieser Rechnung zwischen 18,5 und 25, dann ist dein Körpergewicht laut BMI normal. Ergebnisse unter 18,5 sprechen für Untergewicht, während Zahlen ab 25 Übergewicht, ab 30 Adipositas und ab 40 schwere Adipositas bedeuten.
Der BMI und die Wahrnehmung
Der BMI wird weltweit gleich berechnet und eingeteilt. Jedoch ist die Wahrnehmung, das Verständnis von Ästhetik und die Selbsteinschätzung je nach Region ganz unterschiedlich. Eine Frau, die beispielsweise 70 Kilogramm wiegt und 1,75 Meter groß ist, hat einen BMI von 22,86 und damit absolutes Normalgewicht. Oft fühlen sich Frauen mit diesen Werten hierzulande jedoch zu kräftig. Anders ist das allerdings in beispielsweise Afro-Amerika, dort haben viele Frauen nämlich kein Problem mit ein paar Kilo mehr auf den Hüften und einem BMI, der am Übergewicht kratzt.
Vor allem Leistungssportlern gibt der BMI nicht viel Aufschluss: Sie gelten aufgrund ihrer Muskelmasse schnell als übergewichtig.
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Kritik am BMI
Das größte Problem am BMI ist allerdings nicht, dass sich die Wahrnehmung von Land zu Land unterscheiden könnte, sondern dass das Verhältnis von Körpergröße und -gewicht alles andere als spezifisch ist. Sportler und Bodybuilder beispielsweise bringen aufgrund ihrer Muskelmasse allerhand Kilogramm auf die Waage und dürften somit laut BMI schnell als übergewichtig gelten, obwohl sie üblicherweise einen sehr geringen Körperfettanteil aufweisen. Das liegt daran, dass Muskelgewebe dichter als Fett ist – also mehr wiegt. Ähnlich schwammig ist der BMI bei Schwangeren, stillenden Müttern, kranken und alten Menschen und Kindern im Wachstumsalter. Auch bedenklich ist, dass die Körperfettverteilung beim BMI absolut nicht berücksichtigt wird. Viszerales Fett, was vielen als Bierbauch ein Begriff sein dürfte, ist gesundheitlich zum Beispiel weitaus schädlicher als ein korpulentes Hinterteil. Demnach ist der Bauchumfang ein wichtiger Faktor, wenn es um das Idealgewicht geht.